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Testbericht: RadonEye RD200 vs Airthings Corentium 2

Radon ist ein natürlich vorkommendes Edelgas, das aus dem Boden austritt und sich in Innenräumen ansammelt. Besonders in Kellern, Erdgeschossen und schlecht belüfteten Räumen kann sich die Konzentration erhöhen. Eine zu hohe Belastung stellt ein Gesundheitsrisiko dar, da Radon krebserregend ist. In der Schweiz gilt seit 2018 ein Referenzwert von 300 Bq/m³ gemäss Strahlenschutzverordnung (StSV).

Regelmässige Kontrollen sind vor allem in Gebieten mit erhöhter Radonbelastung wichtig. Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) empfiehlt Hausbesitzern, die Radonwerte periodisch zu prüfen – besonders bei älteren Gebäuden oder nach Sanierungen.

Für einfache Radonmessungen gibt es heute elektronische Geräte, die ohne Labor auskommen. Sie liefern in kurzer Zeit einen Überblick über die aktuelle Belastung – sind aber weniger genau als Langzeitmessungen mit Dosimetern. Aus diesem Grund haben wir zwei der prominentesten Radonmessgeräte im Anwendertest verglichen:

Getestet wurden zwei kompakte Geräte für den Hausgebrauch: RadonEye RD200 und Airthings Corentium 2. Beide Modelle sollen Eigenheimbesitzern eine erste Einschätzung ermöglichen. Sie eignen sich für die Orientierung und zur Erkennung von Mustern, ersetzen aber keine professionelle Analyse durch Fachleute. Kurzzeitmessungen zeigen nur Trends und können tages- oder witterungsabhängig schwanken. Wer sich ein Radon-Messgerät kaufen möchte, ist damit gut bedient. Doch welches Gerät ist besser?

Die Perspektive dieses Testberichts ist aus der Sicht eines Hauseigentümers, der seinen Naturkeller bezüglich Radon-Gehalt untersuchen wollte. Es ist kein Testbericht, der einem wissenschaftlichen Zweck oder nach einer wissenschaftlichen Methode aufbereitet wurde.

Das RadonEye RD200 von Ecosense

Das RadonEye RD200 kostet CHF 219.– und ist damit etwa 20 Franken teurer als das Corentium. Der Aufpreis lohnt sich: Das Gerät reagiert schnell, misst stabil und liefert nachvollziehbare Werte.

Im direkten Vergleich fiel auf, dass das RadonEye bei geschlossenen Fenstern deutlich schneller auf steigende Radonwerte reagierte. Während das Corentium verzögert anstieg, zeigte das RD200 innert Minuten die Veränderung an. Die Werte lagen leicht höher, aber im realistischen Bereich.

Pluspunkte

  • Verbindung via Bluetooth
  • Reagiert schnell auf Änderungen der Raumluft
  • Netzbetrieb – kein Batteriewechsel nötig
  • Beleuchtetes Display, gut ablesbar auch in Kellerräumen
  • Solide App mit einfacher Datenübersicht

Minuspunkte

  • App nur mit aktiver Bluetooth-Verbindung nutzbar
  • Datenexport als CSV ohne Zeitstempel

Zusammenfassung:

Das RadonEye misst zuverlässig, reagiert prompt und ist technisch ausgereift. Trotz des leicht höheren Preises bietet es ein besseres Messverhalten und eine konsistente Datenerfassung. Ideal für alle, die ihre Radonbelastung zu Hause gezielt überwachen möchten.

Das Corentium 2 von Airthings

Das Airthings Corentium 2 kostet CHF 199.– und ist damit günstiger, zeigt aber Schwächen bei Reaktionszeit und Genauigkeit.

Im direkten Vergleich mit dem RadonEye reagierte das Corentium spürbar träger. Nach dem Schliessen eines Fensters dauerte es deutlich länger, bis steigende Werte angezeigt wurden. Zudem wies es tendenziell tiefere Werte aus – die Kurve stieg zwar nach, blieb aber hinter den Messwerten des RadonEye zurück.

Pluspunkte

  • Grosses Display
  • Desktop-Login verfügbar
  • Misst zusätzlich Temperatur und Feuchtigkeit

Minuspunkte

  • Batteriebetrieb vermittelt Mobilität, die bei Radonmessungen nicht nötig ist
  • Langsame Reaktionszeit und tendenziell tiefere Werte
  • Kein beleuchtetes Display
  • Lückenhafte Datenaufzeichnung
  • Datenexport nur über Online-Dashboard
  • App mit Werbung und Pop-ups (Up-Selling)
  • Daten werden in der Cloud gespeichert (Datenschutz)

Zusammenfassung:

Das Corentium 2 ist günstig und solide verarbeitet, liefert aber weniger genaue und trägere Ergebnisse. Für eine erste Orientierung reicht es, für eine verlässliche Beurteilung eher nicht.

Schlussfolgerung

Testsieger: RadonEye RD200

Das RadonEye ist zwar etwas teurer, überzeugt aber durch schnelle Reaktionszeit, stabile Werte und einfache Bedienung. Es zeigt zuverlässig Veränderungen in der Raumluft an und eignet sich gut für eine erste Einschätzung im Eigenheim.

Das Corentium punktet mit grossem Display und Zusatzfunktionen, bleibt aber bei der Kernaufgabe – dem präzisen Messen von Radon – hinter dem RadonEye zurück.

Für eine genaue Bewertung oder eine offizielle Beurteilung empfiehlt sich weiterhin eine professionelle Radonmessung mit Dosimetern oder durch einen Radon-Fachmann. Diese liefert langfristige und verlässliche Resultate, wie sie auch von Behörden anerkannt werden.

Weitere Informationen über Radon sowie die Möglichkeit einer Dosimeter-Bestellung oder einer Radon-Expertise finden Sie hier.