Schwermetalle als Schadstoffe

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Schwermetalle umfassen eine nicht-wissenschaftlich definierte Gruppe von Metallen (Dichte von >5 g/cm³). Eine geringe Auseinandersetzung mit diesen Metallen ist möglich - teilweise sogar erwünscht in Form von Spurenelementen. Eine erhöhte Belastung kann Erkrankungen auslösen. In diesem Artikel erfahren Sie mehr Schwermetalle, deren Vorkommen und was Sie zur Analyse unternehmen können.

Was sind Schwermetalle?

Schwermetalle sind eine Gruppe von Metallen mit einer Dichte von über fünf Gramm pro Kubikzentimeter. Untenstehend finden Sie die bekannten Metalle, welche in diese Gruppe gehören (Liste der Schwermetalle).

Viele Schwermetalle kommen natürlicherweise in unserer Erdkruste vor, einige sind lebensnotwendig und andere sind schädlich. Die hohen Konzentrationen an Schwermetallen gelangen durch die Industrie, die Landwirtschaft, den Verkehr oder andere Wege in unsere Umwelt.

CMR-Stoff Kennzeichnung mit Piktogramm GHS08

Schwermetalle als Gebäudeschadstoffe

Schwermetalle sind bekannte Gebäudeschadstoffe, die in unterschiedlicher Form verwendet wurden - zum Beispiel in Farben und Lacken. Sie liegen somit meist in gebundener Form vor und stellen somit selten eine direkte, akute Gefahr dar. Wenn eine Sanierung ansteht, können diese Stoffe jedoch in die Umgebung gelangen und ein Gesundheitsrisiko entsteht.

Die in Gebäude gängigsten Schadstoffen sind:

  • Blei - in Form von Pigmenten in Rostschutzanstrichen (Blei-Mennige), Malerfarben (weiss/gelb) und als Bleiruten bei Bleiverglasungen. Selten - aber vorhanden in alten Gebäuden - sind Bleirohre und -kabel.
  • Cadmium - Wurde als Pigment bei Leuchtfarben und als Stabilisator von Kunststoffen verwendet.
  • Chrom - Chrom-Verbindungen kommen in Holzschutzmitteln, Zement oder Farbpigmenten vor.
  • Quecksilber - In technischen Geräten wie Sicherungskästen, Manometern, Leuchtstoffröhren oder Schaltern. Aber auch in Holzschutzmitteln.
  • Zink - Verzinkte Eisenkonstruktionen oder als Pigment bei hellen Farben.

Die Ermittlung von Schwermetallen in Gebäuden ist anspruchsvoll und bedarf entsprechender Erfahrung. Deshalb empfiehlt es sich, dies mit einem Schadstoffdiagnostiker zu besprechen und zu analysieren. Teilweise können bereits vor Ort Aussagen getroffen werden - z.B. mittels XRF-Geräte. Ansonsten werden zur Findung der Stoffe Materialproben benötigt, die unter Berücksichtigung der entsprechenden Sicherheitsmassnahmen entnommen werden.

Eine ordentliche Abklärung der Schadstoffsituation in einem Gebäude erhöht die Planungssicherheit und Kosteneinhaltung des Bauvorhabens und minimiert das Risiko gesundheitlicher Gefährdungen von zukünftigen Bewohnern und allen Baubeteiligten.

Falls Verdacht einer konstanten Belastung durch die Luft (z.B. in Form von Staub) besteht, können 7-Tage-Staubproben oder Depositionsmessungen gemacht werden.

Schlacke als Ursache für Schwermetallbefund

Schlacke wurde bis weit ins 20. Jahrhundert beim Hausbau eingesetzt. Das Material ist ein Abfallprodukt aus der Metall- und Kohleindustrie. Es wurde eingesetzt als Füllmaterial für Holzböden, zur Dämmung und als Schallschutz. Schlacken können radioaktiv sein und einen hohen Anteil an Schwermetallen enthalten. Es rät sich, die Radioaktivität zu testen (je nach Ortschaft ist das kostenlos) oder sich Unterstützung zu holen. Speziell bei Sanierungsprojekten sollten persönliche Schutzausrüstung zum Einsatz kommen. Schlacke muss eigens entsorgt werden. (Quelle: Beobachter)

Schwermetalle im Trinkwasser

Unser Trinkwasser enthält natürlicherweise Schwermetalle wie Blei, Kupfer, Eisen oder Nickel. Diese sind bei geringen Mengen nicht problematisch - bzw. gar erwünscht als Spurenelemente. Es kommt jedoch vor, dass Grenzwerte überschritten werden, da beispielsweise alte Wasserleitungen vorhanden sind (z.B. Wasserleitungen aus Blei). Problematisch ist vor allem eine Bleibelastung, da diese bei Säuglingen und Kleinkindern gesundheitliche Schäden anrichtet (Organschäden).

Aus diesem Grund regelt das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (kurz BLV) die gesetzlichen Bestimmungen im Zusammenhang mit Trinkwasser. Die Bestimmungen sind in der Verordnung des EDI über Trinkwasser sowie Wasser in öffentlich zugänglichen Bädern und Duschanlagen festgehalten. Hier entnehmen Sie weitere Details und auch Grenzwerte. Ihr regionaler Wasserversorger ist für die Einhaltung verantwortlich. Kantonale Laboratorien testen unser Trinkwasser stetig. Die Verantwortung gilt bis zum Hauswasseranschluss.

Wenn Sie davon ausgehen, dass die Qualität Ihres Trinkwassers ungenügend ist oder auf dem Weg zu Ihnen eine Verschmutzung auftritt, empfehlen wir eine Trinkwasseranalyse vorzunehmen. Falls dieses auf Schwermetalle analysiert werden soll, muss eine mineralische Trinkwasseranalyse vorgenommen werden. Diese verschafft Klarheit über die Zusammensetzung und Qualität Ihres Trinkwassers.

Trinkwasser wird in Glas eingeschenkt

Schwermetalle im Garten

Schwermetalle gelangen über verschiedene Quellen in unsere Umwelt. Dies kann Gründe in der Umwelt haben (z.B. über die Aussetzung zum Strassenverkehr oder über landwirtschaftliche/industrielle Einflüsse). Gewisse Pflanzen tendieren zudem dazu, Schwermetalle zu binden.

Hier zeigt ein eindrucksvolles Beispiel aus Winterthur, wie Handlungen aus der Vergangenheit die heutige Zeit prägen. Viele Böden in Winterthur waren mit Blei und Zink belastet. Grund dafür war sogenannter “Giessereisand”, welcher in der Vergangenheit als Billigdünger verwendet wurde. Der phosphorhaltige Sand lockerte den schweren Boden auf und war ein willkommener Dünger für Hobby-Gärtner. Die lokale Giesserei hat den Sand angeboten. Insbesondere für Kleinkinder und Säuglinge kann dies problematisch sein - z.B. durch Spielen im Sandkasten oder im Garten. Mehr zu dem Thema finden Sie hier auf der Bafu-Seite.

schwermetall im garten

Hier einige Tipps für den eigenen Garten:

  • In alten Hausgärten kann es zu hohen Bleivorkommen kommen. Schützen Sie Kleinkinder, welche in der oralen Phase sind, indem Sie auf einer Decke spielen oder sie darauf achten, dass keine Erde in den Mund genommen wird. Auch dichter Rasen kann hier helfen.
  • Gemüse und Salate aus dem eigenen Garten sollten gut gewaschen werden - beson die Hände.
  • Wer sichergehen will, dass der eigene Gartenboden unbedenklich ist, veranlasst eine Bodenanalyse. Diese gibt Auskunft über die Zusammensetzung.
  • Asche sollte nicht als Dünger verwendet werden, sondern als Kehricht entsorgt werden. Generell gehören behandelte Hölzer in den Kehricht und nicht ins Feuer.

Weitere Vorkommen von Schwermetallen

Schwermetalle kommen vielseitig zum Einsatz. Beispielsweise wird das Metall Antimon und Zinn als Flammschutzmittel in Textilien verwendet. Cadium und Nickel kommt vor, wenn Tabak geraucht wird. Arsen wird beispielsweise eingesetzt bei der Konservierung von Tierpräparaten.
Auch in der Nahrung kommen Schwermetalle vor. Beispielsweise wurden hohe Cadmium-Konzentrationen auf Gemüsen, Pilzen oder in Innerein gefunden. Organisch gebundenes Quecksilber tritt auf bei Muscheln oder Fischen.

Der Einsatz ist breit. Die Problematik entsteht dann, wenn eine Überbelastung besteht.

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Häufige Fragen Schwermetalle

Warum sind Schwermetalle in Gebäuden problematisch?

Schwermetalle wurden früher in Farben, Lacken, Wasserleitungen und Baumaterialien verwendet. Bei Sanierungen oder Abbrüchen können sie in die Umgebung freigesetzt werden und zu Gesundheitsrisiken führen.

Welche Schwermetalle sind die bekanntesten?

Die bekanntesten Schwermetalle sind:

  • Arsen
  • Cadmium
  • Chrom 
  • Bismut
  • Blei 
  • Eisen
  • Kupfer
  • Nickel
  • Mangan
  • Quecksilber
  • Silber 
  • Uran
  • Zink
  • Zinn

Wie kann ich feststellen, ob mein Gebäude mit Schwermetallen belastet ist?

Eine Schadstoffanalyse durch einen Fachmann oder die Untersuchung von Materialproben im Labor kann Aufschluss über eine Belastung geben. Manche Schwermetalle lassen sich auch mit mobilen XRF-Geräten vor Ort messen.

Was passiert, wenn Schwermetalle in meinem Gebäude entdeckt werden?

Falls eine Belastung festgestellt wird, sollte geprüft werden, ob eine Sanierung erforderlich ist. Bei Sanierungsarbeiten müssen Sicherheitsmassnahmen getroffen werden, um die Freisetzung von Schwermetallen in die Umwelt zu verhindern.

Wie kann ich mein Trinkwasser auf Schwermetalle testen lassen?

Eine mineralische Trinkwasseranalyse kann Klarheit über die Wasserqualität und mögliche Belastungen geben. Die Verantwortung für die Wasserqualität liegt bis zum Hausanschluss bei den Wasserversorgern.

Falls erhöhte Werte festgestellt werden, sollten alte Rohre ersetzt werden. Filteranlagen, wie Aktivkohlefilter, können bestimmte Schwermetalle reduzieren.

Wie werden schwermetallhaltige Baustoffe entsorgt?

Belastete Materialien müssen als Sonderabfall entsorgt werden. Dies gilt insbesondere für alte Farben, belasteten Bauschutt oder Böden mit hohen Schadstoffkonzentrationen.

Moderne Baustoffe sind strenger reguliert, jedoch können in einigen importierten Materialien noch immer problematische Mengen enthalten sein. Umweltfreundliche Baustoffe mit Gütesiegeln bieten eine sichere Alternative.